von Claudia König, Intensivklassenlehrerin an der FES
„Über Länder, Grenzen und Sprachen hinweg“ lautete der Titel der zweitägigen Schreibwerkstatt im Rahmen der „Interkulturellen Wochen“ mit dem türkischstämmigen Schriftsteller Nevfel Cumart. Daran nahmen Jugendliche des Integrationslotsenprojektes und der Intensivklasse unserer Schule teil. Gemeinsam mit dem Autor wurden in diesem Projekt Gedichte geschrieben zu den Fragen: Wer bin ich eigentlich? Was bedeutet Heimat? Wo ist mein Zuhause?
„Sprache ist nicht alles – aber der Schlüssel zur Teilhabe“ beschreibt Nevfel Cumart seine Motivation zu seinem Engagement als Brückenbauer zwischen den Kulturen. Als Brückenbauer sehen sich auch unsere Schüler des Integrationslotsenprojektes. Sie möchten die Intensivschüler in ihrem Lernen der deutschen Sprache unterstützen und ihnen bei der Bewältigung schulischer Aufgaben helfen. Da viele von ihnen auch einen Migrationshintergrund haben, können sie sich gut in die neuen Lerner der deutschen Sprache hineinversetzen. Auch dass sie sich miteinander in ihrer Sprache verständigen können, ist ein Gefühl von Heimat und lässt Schule nicht zu fremd erscheinen.
Aber nicht nur das Erlernen einer neuen Sprache ist der Schlüssel für eine gelungene Integration, sondern auch das Kennenlernen der anderen Kultur stellt für alle eine Bereicherung in Schule dar. So erzählten die Lotsenschüler, dass ihnen durch das Lesen und Hören der literarischen Werke bewusst geworden ist, wie schwer es ist, Heimat hinter sich zu lassen und in ein unbekanntes Land zu kommen. Zum Abschluss wurden die Gedichte im Rahmen einer kulturellen Lesung in der Aula der Friedrich-Ebert-Schule vorgetragen. Eltern, Lehrer, Freunde sowie interessierte Hörer und Hörerinnen waren recht herzlich eingeladen und lauschten den auch sehr berührenden Gedichten.
Im Anschluss gab es ein reichhaltiges interkulturelles Buffet, sodass jeder ein „Stück von dem Anderen“ kennen lernen durfte und ins Gespräch kam.